Lohnt sich ein Informatik-Studium?

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    Lohnt sich ein Informatik-Studium?

    Hallo zusammen,
    nachdem ich nun erfolgreich mein Klavier-Studium abgeschlossen habe (no joke, Hintergrund-Musik für BloxBuilder kommt!), frage ich mich,
    ob sich ein Informatik Studium heutzutage noch lohnt. Ich hatte bereits Kurse an einer Uni, und es hat mir sehr gefallen.

    Was meint ihr, angesichts der heutigen Lage? Einfach selbst-gelernte Qualifikationen vorweisen und Praktika etc. machen, oder nochmal
    den langen, steinigen theoretischen Weg gehen ;)

    Liebe Grüße,
    tt
    @theotechnic Wenn Du in eine große Firma einsteigen willst, solltest Du ein Studium vorweisen können.
    Bei kleineren Firmen (ohne einen Psychologen als Personalchef) sollten interessante eigene Projekte genügen.
    Falls Du diesen Code kopierst, achte auf die C&P-Bremse.
    Jede einzelne Zeile Deines Programms, die Du nicht explizit getestet hast, ist falsch :!:
    Ein guter .NET-Snippetkonverter (der ist verfügbar).
    Programmierfragen über PN / Konversation werden ignoriert!
    Ja, lohnt sich. Ist - Gott sei Dank - auch nicht wirklich schwer. Man muss nur Lust drauf haben.
    Und Gott alleine weiß alles am allerbesten und besser.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „φConst“ ()

    Wurde schon in post#2 gesagt: Es geht auch ohne - aber dann musste auch was können.
    Ausserdem gibts mit Abschluss natürlich mehr Geld.
    Aber interessante Kalkulation: Wenn man ohne Abschluss sofort einsteigen kann, dann hat man nach drei Jahren drei Jahre Berufserfahrung - da weiss ich garnet, was am Markt mehr Wert ist: ein Studium oder Berufserfahrung.

    ErfinderDesRades schrieb:

    da weiss ich garnet, was am Markt mehr Wert ist: ein Studium oder Berufserfahrung.
    Wie gesagt: Große Firma vs. kleine Firma.
    Allerdings dürften die Einstellungs-Gesprächsführer vom Klavierstudium nicht unbedingt begeistert sein.
    Falls Du diesen Code kopierst, achte auf die C&P-Bremse.
    Jede einzelne Zeile Deines Programms, die Du nicht explizit getestet hast, ist falsch :!:
    Ein guter .NET-Snippetkonverter (der ist verfügbar).
    Programmierfragen über PN / Konversation werden ignoriert!
    Wer programmieren kann, der findet auch als Quereinsteiger den Weg in diesen Beruf. Entwickler werden ja immer händeringend gesucht.
    "Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben."

    Wie debugge ich richtig? => Debuggen, Fehler finden und beseitigen
    Wie man VisualStudio nutzt? => VisualStudio richtig nutzen
    Hi

    Ich sehe das immer etwas kritisch wenn man sagt, wenn man ein Studium vorweisen kann, einem dadurch automatisch mehr Geld zusteht als für jemandem der eine entsprechende Berufserfahrung + Lehrgänge, in der gleichen Zeit wie andere für ein Studium brauchen, vorweisen kann. Das ist typisches deutsches Denken und wird Dir von klein auf so eingetrichtert das Du was besseres bist wenn..... Das es auch anders geht zeigen andere Länder und da ist ein Studium ein Goody oben drauf. Klar gibt es auch Bereiche wo ein Studium erforderlich ist (Medizin, Recht, ...). Das ist aber auch speziell. Programmieren gehört für mich nicht dazu.

    Ansonsten: Studiere wenn Du Bock drauf hast, wenn Du Dein bisheriges Wissen erweitern möchtest.
    Mfg -Franky-

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „-Franky-“ ()

    Ich finde das hängt von Person und Einzelfall ab, wie auch der gewünschte Bereich, wenn du bei der NASA Soft-/Hard- ware für die nächsten Mars Missionen entwickeln willst, wirst du nicht um ein Studium rumkommen. Ich habe eine Lehre im Handwerk gemacht + eine Umschulung ebenfalls im Handwerk, alles was IT angeht habe ich auf eigene Faust gelernt. Bin nun selbstständig in dem Bereich, überlege sogar zu expandieren, Büro mieten statt zu Hause zu arbeiten und 1-2 Leute einzustellen. Da im IT Bereich händeringend Leute gesucht werden, kann man auch mit einer Ausbildung einen guten Job bekommen, wenn man sich nicht zu billig "verkauft" kann man auch ein gutes Gehalt bekommen, immerhin sind IT-Jobsuchende aufgrund des aktuellen Fachkräftemangels eindeutig im Vorteil und können diesen gnadenlos ausnutzen, sofern man denn qualifiziert genug ist.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „BitBrösel“ ()

    Ich bin selber Unternehmer und bin der Meinung, dass ein abgeschlossenes Studium nicht unbedingt das Einstellungskriterium Nr. 1 in kleineren Firmen ist.

    Wenn Du das Studium für Deine eigene Weiterbildung machen möchtest, dann ist das eine gute Idee.
    Wenn es nur darum geht danach einen "höher bezahlten" Arbeitsplatz zu bekommen, dann muss man sich im Klaren sein in welche Art von Firmen man möchte ;-).

    Ich habe vor längerer Zeit einmal ein Humboldt-Fernstudium für HTML und CSS gemacht.
    Aber nicht um dort ein "Diplom" zu bekommen, sondern nur weil ich wissen wollte wie man das richtig macht.
    Aus diesem Grund habe ich auch die (in meinen Augen unsinnige) Abschlussarbeit nicht gemacht und vor der Prüfung abgebrochen.
    Wichtig für mich war, dass ich mir alles angeeignet hatte was wichtig für meinen Job war.

    Meine Vorrredner haben das auch schon richtig gesagt: Quereinsteiger mit Berufserfahrung sind für Unternehmer meist interessanter als frische Studiumsabgänger ohne Praxiserfahrung.

    Was ich selbst immer oft feststelle, speziell bei unseren größeren Mitbewerbern:
    Da gibt es "Führungspositionen" die den Umfang und die Funktion von Software definieren.
    Der Programmierer muss dies 1:1 umsetzen - ohne selbst nachzudenken oder kreativ zu werden. Oft wäre eine Softwarefunktion "anders" besser - das weiß der Programmierer - kann es aber nicht individuell ausgestalten, weil er sich an Vorgaben halten muss.
    So entstehen oft sehr mächtige und umfangreiche Softwareprodukte die sehr viel können, unmengen kosten, aber ohne einen beigestellten Techniker vom Kunden nicht zu bedienen sind.

    Vielleicht habe ich da einen Vorteil als Quereinsteiger der aus der Gastronomie und aus dem Handel kommt und jetzt Kassensoftware entwickelt. Bei mir hat das Softwareinterface fast schon mehr Vorrang als die Funktion dahinter. Denn was nützen super Funktionen, wenn sie nicht bedient werden können. Ist eine Funktion nicht bedienbar hinzubekommen, dann überlege ich ob es diese Funktion überhaupt braucht. Oft ist weniger auch mehr.

    Ich vergleiche es mal so: Im Studium lernst Du wie Du etwas machst, aber nicht warum Du es machst. In der Gastronomie lernst Du als Kellner wie Du richtig von rechts servierst und links abservierst, aber nicht, dass Du lieber Kaffee und Mineralwasser verkaufst statt Speisen - weil die mehr Marge bringen.
    Liebe Grüße
    Roland Berghöfer

    Meine aktuellen und kostenlos verwendbaren Tools (mit VB.NET erstellt): freeremarkabletools.com | priconman.com | SimpleCalendar | AudibleTouch | BOComponent.com | bonit.at

    dive26 schrieb:

    Ich habe vor längerer Zeit einmal ein Humboldt-Fernstudium für HTML und CSS gemacht.


    Das kostet m.M.n. zu viel und ist nicht viel Wert. Ich ziehe Bücher vor, kosten weniger, man hat ein anständiges Nachschlagewerk zur Hand, schau allein mal bei Amazon für HTML CSS in der Kategorie Bücher, ein paar "dicke Schinken" halbwegs aktuell und preislich finde ich das OK, oft kann man auch ein kleinen Blick ins Buch werfen. Meist nur das Inhaltsverzeichnis und die ersten Seiten. Wonach ich immer suche in der Vorschau ist, an was für Leute sich das Buch richtet, also Einsteiger, Fortgeschrittene... das sagt oft viel aus. Solltest du mal Versuchen, ich hatte bei der SGD mal ein Fernstudium getestet, aber ganz ehrlich, kam mir vor wie 5. Klasse in der Schule vom Stoff her, regelmäßig ein kleiner Stapel Blätter zum durcharbeiten, da bist du mit einem Buch besser dran, wenn du weiter machen willst, musst du nicht auf das nächste Lernpacket warten, wenn du keine Lust hast, machste 'ne Pause. Gibt doch nichts besseres als eine solche Freiheit beim Lerntempo zu haben und dann noch der Preisunterschied.

    ErfinderDesRades schrieb:

    Ausserdem gibts mit Abschluss natürlich mehr Geld.
    Aber interessante Kalkulation: Wenn man ohne Abschluss sofort einsteigen kann, dann hat man nach drei Jahren drei Jahre Berufserfahrung - da weiss ich garnet, was am Markt mehr Wert ist: ein Studium oder Berufserfahrung.

    -Franky- schrieb:

    Ich sehe das immer etwas kritisch wenn man sagt, wenn man ein Studium vorweisen kann, einem dadurch automatisch mehr Geld zusteht als für jemandem der eine entsprechende Berufserfahrung + Lehrgänge, in der gleichen Zeit wie andere für ein Studium brauchen, vorweisen kann.

    Beim Einstieg gibts auf jeden Fall mehr Geld mit Studium, zu verschenken hat keiner was. Nach ein paar Jahren wirst du hingegen so bezahlt, wie es im Rahmen deines Unternehmens (oder des nächsten Unternehmens) möglich ist, deinen Verdienst zu nutzen, so man dies denn auch gewillt ist einzufordern.

    An sich habe ich das Gefühl, dass in der IT-Welt gerade viel gesucht wird. Auch ohne Programmieren, Softwareentwicklung ist nur ein kleiner Teil. Und bewerben schadet nicht. Im schlechtesten Fall lernst du da schon nützliche Sachen.
    Bei ITlern auf etwas angezogenerem Niveau wird gerne eine Psychologie-, Pädagogik-, Erziehungs- Ausbildung/-Studium gesehen. Da geht es eher darum, dass diese Leute, wenn sie denn schon am Computer zaubern können, bitte nicht so menschenfremd, sondern nutzerfreundlich sein können. Habe keinen Link mehr dazu und schaffe es auch nicht mich da wieder hinzugooglen, aber da habe ich mal eine riesige und interessante Diskussion zu gefunden.
    Deine Frage ob sich ein Studium lohnt ..
    Bevor ich darauf antworte möchte ich folgendes nicht unerwähnt lassen..
    Das folgende reflektiert sich aus meinen bisher gemachten Erfahrungen, die ich bei der Suche nach neuen Mitarbeitern machen musste. Das heißt das ich hier nur für mich, also aus meiner Sicht sprechen kann.

    IT'ler
    Darunter kann man vieles verstehen..
    Nach meiner Meinung ist es nur ein Oberbegriff für jemanden der mit Computer allgemein was zu tun hat.
    Es macht also wenig Sinn wenn man bei Ausschreibungen für einer offenen Stelle reinschreibt das man einen IT'ler sucht.
    Das musste ich zu meinem Leidwesen leider auch erst mal lernen.
    Ich suchte Anfang 2020, Programmierer für Windows Programme, VB6 und VB.NET.
    Netzwerkadmins, Internetprogrammierer (HTML,PHP,MYSQL usw.)
    Die Anzahl der Bewerbungen belief sich auf 261, davon wurden 57 Personen zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
    Ich muss erwähnen das jeder Bewerber einen Abfragebogen, erhalten hat, um im Vorfeld die Kenntnisse abzufragen.
    Der Zeitaufwand der für jeden Bewerber anfällt ist enorm, bis zum Vorstellungsgespräch ca. 1,5 bis 3 Std.

    Fazit an dieser Stelle: Studium ja macht Sinn, nur sollte man sich im klaren sein was man später wirklich machen will.
    Dementsprechend sollte der Studiengang auch danach ausgelegt werden.
    Wenn einer Windows Programme schreiben bzw. mit entwickeln möchte, braucht er kein Netzwerkspezialist sein, aber er sollte ein gesundes Grundwissen mitbringen.

    Ein IT'ler der die Windows Standardsoftware wie Word, Excel, Power Point usw. beherrscht, ist noch lange kein Windows Software Programmierer.

    Grundlage einer Software
    dive26 hat es richtig beschrieben. Jede Software hat im Fokus eine Anwendergruppe, dass heißt man kann nicht einfach loslegen und irgendwas zusammen Programmieren, sondern es muss den Anforderungen der Zielgruppe gerecht werden.
    Deshalb durchläuft eine Software mehrere Schichten :
    • Anforderungen erfassen
    • Datenbankbasis festlegen ( Grunderfassung der wichtigsten Datenbanktabellen und Feldern)
    • Erstellung des Hauptmenüs
    • Erstellung der Forms (Windows)
    • Festlegung der Eingabe bzw. Bearbeitungsmasken, hier ist es wichtig einen oder mehrere Ansprechpartner zu haben die mit der Software später dann auch arbeiten. die sich quasi als Beta Tester zur Verfügung stellen.
    • Anpassung der Datenbanken, Tabellen da bei der Programmierung in der Regel Bestimmungsfelder angelegt werden müssen. Zum Beispiel in einer Tabelle sind Schlüsselfelder die für die Bearbeitung benötigt werden notwendig.
    • Dokumentation der Funktionen, der Module usw. ( das ist ganz wichtig! ferner sollte auch der Quellcode durch den jeweiligen Programmierer mit Hinweisen versehen werden)
    • Einbindung der Hilfe, Erstellung der Hilfe für den Anwender, sowie den Support
    • Testumgebungen von Windows XP bis zur aktuellen Windows Version
    Anforderungen an die Programmierer
    1. Gute bis sehr gute Kenntnisse der verwendeten Programmiersprache
    2. Teamfähigkeit, an einer Software arbeiten mehrere Programmierer
    3. Bereitschaft zur Kommunikation im Team, dass heißt sich mit Kollegen absprechen, andere Kollegen nach Ihrer Meinung fragen.
    4. Fremdsprachen, Deutsch setze ich voraus, Englisch sollte man auch können, Jede weitere Fremdsprache wirkt sich im weiteren zum Vorteil aus. Warum ? Nun es vereinfacht die interne Kommunikation enorm.

    Zusammenfassung
    Ich persönlich setze nicht voraus das man Informatik studiert hat, wir haben sehr gute Programmierer die nie eine Uni von innen gesehen haben. Die sich Ihr Wissen im Selbststudium beigebracht haben, durch Bücher usw. aber auch mit Hilfe von Websites wie VB-Paradise.
    Bei den Einstellungsgesprächen kommt irgendwann die Abfrage nach dem Gehalt. Bewerber von der Uni lagen hierbei bei Anfangsgehältern die bei 3500 Euro netto angefangen haben. Wir reden hier von Anfangsgehältern, dazu ist wichtig zu wissen das ein Mitarbeiter der anfängt erst mal eine Einarbeitungszeit von mindestens 1 Jahr benötigt. Jeder Mitarbeiter bekommt erst mal eine Schulung von 2 Monate um den aktuellen Stand der Software Entwicklung kennen zu lernen. Die Internen Abläufe wie Stundenerfassung usw. kennen zu lernen.
    Das höchste Wunsch Anfangsgehalt war 9000 Euro netto, der Bewerber war 28 Jahre alt, hatte keine Ahnung von VB6 bzw. VBNET, kannte den Unterschied zwischen einem HUB und einer Bridges nicht. Er hatte sich als Programmierer sowie als Netzwerk Admin beworben.

    Mir ist klar das ein gutes Anfangsgehalt, nach dem Motto was ich habe das habe ich schon mal... echt toll ist.
    Nur bei einem Angestellten gilt das Gruppenprinzip, das heißt er fängt je nach Anfangsgehalt mit einer Gehaltsgruppe an.
    Daraus resultiert eine automatische Gehaltserhöhung, innerhalb der Gehaltsgruppe für 4 Jahre . Pro Jahr macht das im Durchschnitt 150 bis 200 Euro aus. das wiederum heißt das der eben genannte Mitarbeiter nach 4 Jahren bei 9800 Euro steht, er ist dann 32 Jahre alt. Was will er den nach 10 Jahren verdienen ?

    ​Kurzfassung :
    Wenn Studium dann sollte man vorher genau wissen wo das Ziel ist, was man später wirklich machen will.

    Meine Meinung ist das es an dem Studierenden liegt, den er muss entscheiden was er belegt.
    Ich persönlich hatte mir von den UNI's mehr erwartet.

    Bevor Ihr mich jetzt auseinander nehmt, dass hier beschriebene ist leider die Realität.
    Auch ich habe im Jahr 2020 meine Lektionen gelernt. Ich werde niemals mehr Abfragebögen ins Internet stellen, den es dauert nur ein paar Tage bis auch Lösungen im Internet stehen. Es fällt auf wenn von 100 Bewerbern 90 den Fragebogen mit 100% ausfüllen, ich habe am Anfang Bewerber die 50 % geschafft haben zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Das jemand 100 % schafft ist möglich klar, aber das es 90% schaffen sehr unwahrscheinlich. Also mein Tipp, bei Bewerbungen nicht schummeln. Den spätestens wenn man eingestellt ist kommt die Wahrheit raus, und dann ist es fraglich ob man die Probezeit wirklich in der Firma verbringt.
    Das frustet nicht nur den Arbeitgeber da er ja Zeit und Geld investiert, sondern auch den Mitarbeiter....

    Eines noch zum Schluss, in diesem Beruf lernt man nie aus. Wir haben einen Beruf wo man jeden Tag dazu lernt, das ganze Arbeitsleben lang. Aber gerade das macht für mich auch den Reiz aus.
    Ferner gibt es Tage wo alles von der Hand geht, aber es gibt auch Tage wo nichts funktioniert. Dann ist es wirklich besser einen NotStop einzulegen, das hat BitBrösel sehr schön formuliert. Es ist war, es ist besser mal nen Stop einzulegen als im Nachhinein mehrere Stunden oder gar Tage sich auf Fehlersuche zu begeben.

    Noch ein Tipp, man muss nicht alles im Kopf haben, man muss nur wissen wo es steht.. BitBrösel ich stimme dir voll zu, legt Euch Bücher zu und hebt diese gut auf. Ich habe eine Lösung in einem 10 Jahre alten Buch gefunden, das Problem hat 7 Leute fast eine Woche beschäftigt, mich inkl.


    Hallo zusammen,
    vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
    Spannender Punkt, ErfinderDesRades, da hatte ich noch nie drüber nachgedacht. Ich habe auch das Bauchgefühl, das letztenendes meine eigenen Projekte, die recht umfangreich und zum Teil auch preis-prämiert wurden, den Ausschlag geben werden - quasi als "Berufserfahrung".
    dive26, sehr gute Differenzierung. Beobachte ich in meinem Umfeld auch immer wieder, den Unterschied.
    RodFromGermany, interessanterweise ist das Klavier-Studium fast immer ein Vorteil, egal mit wem ich aus der Branche gesprochen habe. Es zeigt, dass man es auf einen der 3 Studienplätze bei hunderten internationalen Bewerbern geschafft hat, also an sich selbst arbeiten kann, ehrgeizig ist, und bereit ist, Top-Perfomance zu bringen. Das kommt fast immer gut an. Und wenn derjenige dann noch Musik mag, hat man gewonnen. Aber Merge-Sort wird da natürlich nicht beigebracht, klar!
    Hi
    Nachdem ich zufällig mal wieder über's Forum gestolpert bin und das hier gefunden habe, dachte ich mir, ich schreibe auch mal ein paar Gedanken dazu. Ich habe mir nur einzelne Textpassagen meiner Vorredner durchgelesen und denke nicht, dass der Kern wirklich erfasst wurde. Es geht in meinen Augen eher um deine persönliche Entwicklung und Zielsetzung, die du im Leben möchtest.

    Beim Studium der Informatik - zumindest an einer Universität - geht's um mehr, als Programmierung. Man sagt nicht umsonst spaßhaft, dass man einen Informatik-Masteranden nicht zur Programmierung einstellt: Die Programmierung war bei uns im Studium lediglich am Rande beteiligt bei der Realisation von Projekten, aber es geht um sehr viel mehr - insbesondere um das konzeptionelle Drumherum und das Erwerben der Kompetenzen, eigene Techniken zu entwickeln oder bewährte Techniken abzurufen und einzusetzen. Ebenso geht es eher um die Frage, wie ein Problem zu lösen ist, als wie die Lösung dann zu implementieren ist - und oftmals eine theoretische Modellierung, Begründung oder Analyse der Vorgehensweise.

    In den ersten Semestern des Studiums sollen dir Grundlagen vermittelt werden (ein notwendiges Übel und auch üblicherweise unnötig unpraktisch präsentiert). Es gibt ein paar Vorausgriffe in die Anwendung, die sich dann aber eher erst im Master ergibt. Hierbei werden dir an einer Universität verschiedene Kurstypen begegnen, in denen du z.B. mit aktuelleren Forschungsthemen (z.B. Machine Learning), klassischen Ansätzen (z.B. Algorithmen), praktisch anwendbaren Ansätzen (z.B. -) oder erst einmal für den Dozenten interessante Thematiken zu tun hast. Dir wird an sich in der Mehrheit der Kurse, würde ich sagen, eher das Ergebnis des wissenschaftlichen Diskurses nahegebracht, sobald du über die Grundlagen hinaus bist. Die Grundlagen an sich sind oft recht mathelastig oder sehr logikbasiert und waren bei uns wirklich extrem theoretisch (z.B. Rechnen mit a und b).

    Verglichen mit den meisten Fragen, die ich damals im Forum hier beantwortet hatte, geht es sehr viel mehr in die Tiefe.

    Lies dich vielleicht mal ein in den Studienplan einer Universität, die für dich in Frage kommt. Für mich spielt z.B. nicht das Gehalt eine Rolle, sondern dass ich mit der Arbeit, die ich mache, zufrieden bin und meinen Spaß daran habe.

    Es ist ein wenig schwer, abzuschätzen, wie es sich für dich entwickelt, da du dich auch während des Studiums stark weiterentwickeln wirst. Was du nach dem Studium dann machst bleibt dir überlassen, aber ich kann dir sagen, dass für mich ein Beruf in der Softwareentwicklung selbst eher zu langweilig wäre. Für mich ist es wichtig geworden, mich mit größeren Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit zu beschäftigen und meinen Verstand in kreativer Art und Weise einzusetzen und mich mit Wissen wirklich auszutoben. Da finde ich die Universität als Zugang unverzichtbar großartig, auch wenn das Studium oft mit jeder Menge Frust verbunden ist.

    Als ein paar kleine Einblicke aus der Technischen Universität München:
    Das Bachelor-Studium war mehr oder weniger als Grundlagenstudium vorgesehen - es gab ein paar Kurse aus dem Master, die man dort machen konnte, aber primär war der Fokus auf dem Aufbau von (uralten) Computern, (einfachen) Programmierkenntnissen in einer funktionalen und einer imperativen Sprache, ein wenig theoretische Informatik und Algorithmik und recht einfach gehaltene Kurse über lineare Algebra, diskrete Mathematik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Numerik und Analysis - in meinem Geschmack war's nicht, aber man boxt sich halt so durch.
    Im Master ging's dann mit einer Reihe von Fachbereichen weiter (Maschinelles Lernen, Computersecurity, Formale Methoden, Algorithmik, Computervision, Wissenschaftliches Rechnen (also Quantencomputer, High-performance computing, usw.) und ein paar andere, die mir grad nicht einfallen). Die Kurse sprechen in der Regel Techniken an oder im Detail durch. Detail heißt hierbei, dass z.B. Algorithmen formal analysiert werden, um das Laufzeitverhalten festzustellen. Man lernt dabei wirklich viel - vieles davon wird man später wahrscheinlich nicht mehr brauchen, aber das Studium lässt sich in meinen Augen oft so gestalten, dass man die Dinge, die einem liegen/an denen man Spaß hat/die man nicht kann und ausbügeln möchte wählen kann.

    Ich hoffe, es war etwas Informatives und Hilfreiches für dich dabei, auch wenn es etwas länglich ist.

    Viele Grüße
    ~blaze~

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „~blaze~“ ()

    Jo, und ich glaub, Unis, und Studiengänge sind extrem krass unterschiedlich.
    Lange Zeit bin ich nur mit Studien-Abgängern in Kontakt gekommen, die keine Ahnung von Programmieren hatten, bzw wenn doch, das grad in der Uni nicht gelernt hatten.
    Aber einmal hatte ich mich auch für ein Studium interessiert, weiss leider nicht mehr wo das war. Da hatte ich Kontakt mit einem Studenten, der studienbegleitend als Praktikant gearbeitet hatte.
    Der war irrsinnig gut, und sein Studienplan irrsinnig spannend, von Anfang an. Extrem praxis- und projekt-orientiert, und grosser Wert wurde auf "Selbst-Management" gelegt, also "wie organisiere ich mich selbst, dass wenn ich mit Arbeit zu 200% überlastet bin, dass ich dann trotzdem das wichtigste dennoch überdurchschnittlich gut gebacken kriege?"
    Also wenn Studium, dann gut informieren, und mit Studenten sprechen.
    Langweiliges, oder irrelevanter Kram - das muss nicht sein. Es gibt Unis/Fachhochschulen, die bilden richtig richtig gut aus.
    Moin,

    @theotechnic eigl ist die Frage auch eher, ob sich ein Informatik-Studium für dich lohnt. Tut's das? Keine Ahnung, für die Antwort spielen ja hauptsächlich die persönlichen Umstände und Intentionen eine Rolle. Pauschal kann man sagen, dass sich ein Studium tendenziell lohnt. Und aus meiner Sicht gehört die Frage auch anders gestellt. Du möchtest dein Leben planen und überlegst, dich beruflich zu verändert oder fort- bzw. weiterzubilden, mit einer mehr oder weniger konkreten Idee, wie dein Arbeitsleben in den nächsten Jahren aussehen wird, du hast Erwartungen und Wünsche, suchst dir was raus das dir Spaß macht zu tun, also eine Tätigkeit die dich erfüllt und mit der du Geld verdienst um zu Leben - nur du weißt wie dieser Plan aussieht, du müsstest also jetzt rausfinden, wie ein Informatik-Studium sich auf deine Pläne auswirkt - würde es dich voranbringen? Also lohnt es sich? Meine Antwort wäre: wenn du Bock hast, dann schon. Anders macht es sowieso keinen Sinn.

    Generell: Ein Studium ist meist breit gestreut, aus meiner Erfahrung braucht man vom Gelernten im realen Leben später dann nur einen Bruchteil davon, das heißt aber nicht, dass ein Studium nicht sinnvoll ist. Es ist halt einfach Schule, mal ist was dabei das interessant ist, und dann halt mal wieder langweiliger Shit. Wer die Fähigkeit besitzt, beides, also den spannenden und den langweiligen Krempel im Kopf zu behalten, hat zumindest schon gute Voraussetzungen, das durchzuziehen. Kommt darauf an, was für ein Lerntyp man ist.
    Dazu kommt, dass man in der Zeit in der man ein Studium macht, auch arbeiten (und somit bereits Geld verschieden) könnte. Mit einem guten Abschluss ist oftmals das Einstiegsgehalt höher. Aber am Ende hebt sich das dann auf, also pffff. Im echten Leben haben Schulnoten bzw Abschlüsse nicht allzuviel Relevanz, das wird wichtig sein für die erste Stelle und vielleicht noch die danach, aber was über die Dauer wirklich zählt, ist Berufserfahrung, und die wiegt halt einfach viel mehr.

    Meine Meinung: für mich persönlich würde sich ein Studium nicht lohnen, ich hätte ganz einfach keine Lust, mich nochmal hinzusetzen und Zeug in meinem Kopf behalten zu müssen, das ich dort nicht haben will. Dazu kommt, dass ich Dinge nur lerne und verstehe, die ich wiederholt tue. Ich kann mit Theorie nicht viel anfangen, ich setze mich hin und tue es und lese zugleich Artikel, Wikipedia-Einträge, Tutorials, denn nur durch das Machen kann ich verstehen. Ich hab schon mit Leuten gearbeitet, die gute Abschlüsse hatten, und mit anderen, die Quereinsteiger sind, teilweise nicht mal überhaupt was in Richtung Programmieren wirklich durch eine Ausbildung oder vergleichbares gelernt haben. Dabei ist mir eins aufgefallen: in beiden Fällen waren richtig schlaue Köpfe dabei, und auch in beiden Fällen waren welche dabei die sich dumm wie Scheiße angestellt haben. Round about 50/50, nur nach meiner Erfahrung jetzt, aber es ist doch immerhin ein Erfahrungswert, und recht interessant noch dazu. Ein Studium macht also nicht pauschal einen cleveren Kopf.
    Wenn du dich bei einem Unternehmen vorstellst, geht es letztendlich nur darum, ob du das Wissen mitbringst für die Stelle auf die du dich bewirbst. Wo du das Wissen her hast, sollte meiner persönlichen Ansicht nach keine Rolle spielen, ich kann in manchen Fällen die Sinnhaftigkeit in der Anforderung eines bestimmten (Mindest-) Abschlussgrads also nicht nachvollziehen.

    Fazit: wenn du genau weißt was du willst und was deine Pläne sind, ergibt sich die Antwort von allein.


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