Nicht nur Apple-Fans haben schon oft die Vermutung geäußert, dass sich Microsoft für Windows Vista und vor allem für Windows 7 vom Mac-Betriebssystem inspirieren ließ. Doch dass nun ein Microsoft Manager genau dies eingesteht, kam dann doch überraschend.
"Eines der Dinge, die verdammt oft über Apple Macs gesagt werden, ist, dass das OS fantastisch ist, dass es sehr ansprechend und intuitiv ist... Was wir bei Windows 7 versucht haben - sei es in der traditionellen Form oder bei der Touch-Variante - ist, in grafischer Hinsicht ein Mac Look & Feel zu kreieren."
Mit dieser erstaunlich offenen Aussage überraschte Microsoft Manager Simon Aldous seinen Interview-Partner vom amerikanischen B2B-Magazin PCR. Er ergänzte seine Aussage zwar anschließend noch um den Zusatz, dass Windows 7 sicherer sei, als Mac OS X, doch ob ihn dies vor einem ernsten Gespräch mit Chef Steve Ballmer bewahren wird, bleibt abzuwarten.

In einem Blog-Eintrag bemüht sich Microsoft unterdessen um Schadensbegrenzung. In der Stellungnnahme heißt es, dass Aldous "in keinerlei Design-Prozesse von Windows 7 involviert war" und seine Aussagen "unzutreffend und uninformiert" seien.

Welche Funktionen Microsoft unserer Meinung nach von OS X "geklaut" hat, zeigen wir Ihnen in unserer Fotostrecke. (cel)

Quelle: Artikel auf Chip.de

Gut das sie's jetzt wenigstens eingestehen, wenn auch nur das mit dem Design. Schaut euch die Fotostrecke an.

"Sicher" ist relativ. Ich empfinde Mac OS X selbstverständlich als sicherer als alle Windows-Betriebssysteme, was allerdings auch mit der niedrigeren Verbreitungen zu tun hat. Snow-Leo hat jetzt auch eine eingebaute Firewall, die sehr moderat & dezent arbeitet. Das "Sicherheits"-System unter Windows ist meiner Meinung nach ein riesen-Flop - ballert den User permanent mit Warnmeldungen zu und blockiert Programme, lässt aber Viren irgendwie doch durch...

Wer müht sich schon mit Cocoa (ObjektivC) ab^^

Das ist möglicherweise ein wichtiger Punkt, warum Mac OS X sich nach der Kriese nicht mehr besonders stark im Privat-Nutzer-Bereich etabliert hat - Microsoft hat u.a. mit .NET Entwicklern tolle Möglichkeiten gegeben, auf einfache Weise gute Software für Windows zu entwickeln. Gerade die Express Editions waren ein Volltreffer. Damit schlugen sich viele Entwickler zur Windows-Plattform - und somit gab es viel Software für Windows, auch Software, die für einige unabdingbar sind, weshalb sie bei Windows bleiben.

Ist aber so... Mac OS X war Windows immer voraus (ist es immer noch), aber Microsoft hat immer zuuuufälligerweise neue Funktionen von Mac OS X kurze Zeit später ins eigene OS implementiert. Komisch, hm? Denk mal unter anderem an folgende Punkte (aus der Fotostrecke):

• Neue Windows 7-Taskbar: Klon vom Dock
  
• Jump Lists: Klon des Dock-Menüs
  
• Aero-Peek: Klon von Esposê
  
• Neue Dateivorschau: Klon von Mac OS X, wenn auch unter Windows leicht zum schlechteren abgeändert
  
• Gadgets: Klon von den Widgets
  
• Sticky Notes: Klon von Apple-Stickies
  
• Schnell-Suche: Klon von Apple's SmartFolder
  
• Netzwerkfreigaben: Kamen bei Windows kurz nach dem Mac
  
• RSS-Feeds: Kamen beim Mac viel früher
  
• ISO's brennen: Kann der Mac schon Jahre

Hätte noch einige eigene Beispiele. Wie auch immer, Mac OS X 10.6 Snow-Leopard ist durch und durch das bessere Betriebssystem. Neue Techniken wie OpenCL oder GrandCentral sind zukunftsweisend, das System ist stabiler, schnell und sicher. Trotzdem kommt man um Windows noch nicht ganz drumherum. Ich habs als VM auf meinem Mac installiert. Das Kopieren von Microsoft war und ist ziemlich Dreist und der einzige Unterschied ist manchmal der Name (mal schnell aus Widgets "Gadgets" gemacht, aus Exposê "Aero-Peek", aus Stickies "Sticky Notes" oder aus SpotLight "Schnellsuche"). Da MS alles immer abgestritten hat, ist es aber was besonderes, wenn sich ein Microsoft-Manager verplappert und erzählt, was wirklich Sache war/ist.

Klar, aber nicht in dieser Extremität. Und wie gesagt geht es hier nicht nur um's Abschauen beim Design (wo ich selbst ehrlich gesagt gar nicht mal allzugroße Ähnlichkeiten feststellen kann), sondern von zahlreichen Funktionen und Neuerungen.

Gut, ISO's mit Boardmitteln brennen ist echt 'ne echte Kleinigkeit und AeroPeek kommt nicht genau nach Exposê. Trotzdem, der Rest bleibt und lässt sich nicht abstreiten. Ich habe doch gesagt, dass Mac OS X zZ eigentlich nur sicherer ist, weil es keine hohe Verbreitung aufweist und daher eher uninteressant ist.

Apple ist heute immer noch im Bereich Fotobearbeitung, Videoschnitt und Musikproduktion die Nummer 1. Ich selbst mache gerade Praktikum bei der Grundy UFA, die u.a. Unter Uns, Verbotene Liebe, Alles Was Zählt, Verliebt in Berlin und GZSZ produziert, dort kommt Windows null zum Einsatz. Dort stehen nur Mac Pro's und einige Xserve's als Server, alle mit Mac OS X 10.4 Tiger - für die Cutter mit Apple FinalCut und für die Sounddesigner teilweise mit Apple Logic bestückt. Windows würde denen gar nicht einfallen. Aber im privaten Bereich hast du recht - das hängt wohl auch mit der Pleite in den 90ern zusammen.

Sturmvogel schrieb:

Die Fenster Idee war ja von Windows

Falsch. Das erste GUI "mitsamt aller Merkmale und Prinzipien, die heute gebräuchlich sind" kam von Apple, wissen nur die wenigsten.

Wikipedia schrieb:

Apple entwickelte aus dieser Idee dann das erste kommerzielle Betriebssystem mit GUI. Die meisten Merkmale und Prinzipien jeder modernen grafischen Benutzeroberfläche für Computer, wie sie heute gebräuchlich sind, sind Apple-Entwicklungen (Pull-down-Menüs, die Schreibtischmetapher, Drag and Drop, Doppelklick, der Papierkorb).

Apple hat das GUI zum Human Interface für die einfache Bedienung eines Computers entwickelt und für alle Programmierer, die Anwendungen für Apple-Rechner entwickeln, erstmals die Human Interface Guideline als Vorgabe für die Gestaltung von Benutzeroberflächen definiert. So wurde sichergestellt, dass alle Anwendungen über ein konsistentes Aussehen und eine gleichartige Bedienung (Menüstruktur) verfügen (Look & Feel).

Warum sollten Hardwarehersteller "umstellen"? Apple produziert alles selbst - auch die Hardware - hat schon seinen Grund, warum Mac OS X auf normalen PC's ohne Hack oder zusätzliche Hardware nicht funktioniert. Die größten Softwarehersteller steigen schon um, und darum geht es ja. Was mich immer noch ein bisschen wundert ist, warum Microsoft sein eigenes Office in einer Mac-Version anbietet. Im Prinzip machen sie sich halb das Geschäft ein bisschen selbst kaputt. Denn Office ist für viele sehr wichtig und wenn sie eine tolle Version für den Mac anbieten, trauen sich vielleicht mehr den Umstieg "zu wagen".

Ui, das war mir bisher unbekannt, bisher kannte ich nur Hardwarebasierte EFI-Emulatoren wie z.B. EFI-X von ASEM. Ärger könnte es trotzdem geben - siehe z.B. Updates. Erst vor kurzem hatte ein Apple ein Update veröffentlicht, dass NetBook-Benutzer mit Mac OS X alt aussehen ließ - es sperrte das OS komplett. Das Update wurde zumindest in diesem Punkt aber nach Klagen wieder zurückgenommen.