Diskussion: IPv4 oder IPv6?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von milaim.

    IPv6 ist die Zukunft. Finde ich daher besser. Ich weiss nur nicht, was hier einfacher sein soll (oder auch nicht?)
    Die Adressen der Version 4 sind nicht ausreichend dafür, dass bald jeder Bleistift (überspitzt formuliert [Sickerwitz :D )] eine eigene IP bekommt.

    Fortschritt erfordert Umstellung.
    Was soll man daran besser finden, es sind einfahc viel viel mehr kombinationen mit IPv6 möglich und deswegen sinnvoll.

    Kann genauso fragen ist Win7 sinnvoll? Win98 war noch viel einfacherer zu handhaben.
    Es ist einfach eine notwendige Entwicklung die die Zeit mit sich bringt, da gibts nichts zu diskutieren.
    v6 hat einige Vorteile. Bspw. ist Vergabe privater IPs geregelt. Bei v4 braucht man ein ZeroConf, bei dem sich die OSes nicht einig sind, wie man das angeht. Man muss nicht mehr mit den IPs geizen (=> statische IPs für zuhause).

    In privaten LANs wird vermutlich noch längere Zeit v4 bleiben, im Inet wird bald v6 kommen - sobald die Provider keine v4-Adressen mehr frei haben, wirst du dann einen Satz v6 IPs für Zuhause bekommen. Die Infrastruktur im www ist schon großteils auf v6 ausgebaut, es gibt also quasi bereits ein Ablaufdatum für v4.

    Ein weiterer Vorteil von v6 ist, dass man (theor.) kein NAT mehr braucht. Wenn man in einem Haushalt 254 IPs zur Verfügung hat, kann man jedem PC eine "öffentliche" IP geben und einen "echten" Router - ohne NAT - einsetzen. Aber das Firewalling ist dadurch um nichts einfacher zu konfigurieren.
    Wie gesagt besteht der einzige Vorteil von IPv6 darin, dass wesentlich mehr Adressen existieren. Problematisch ist nur die Umstellung, da kaum Provider im Internet IPv6 unterstützen, sie scheuen einfach die Kosten einer Umstellung. Ob es jetzt positiv zu bewerten ist, wenn jeder Haushalt/Mensch/Computer seine feste IPv6 Addresse(Bereiche) zugeordnet bekommt ist fragwürdig, da er über diese eindeutig identifizierbar ist.
    @ Beate: Haushalte sind jetzt schon identifizierbar (statisch) doer zumindestens nachvollziehbar (dynamisch), es ist aber so, dass nur der Anwender und dein Provider wissen, welcher Name (Haushalt) zu Welcher IP gehört. Bei v6 mit IP/Client wäre es dann so wie gehabt, nur lässt sich (via Polizeidurchsuchung) feststellen, welcher PC es in dem Haushalt war. Ist aber auch nur begrenzt korrekt, weil man ja innerhalb der IP-Range einen DHCP aufsetzen kann. Ob man das als Vorteil oder Nachteil sieht, ist jedem selbst überlassen, aber ein anständiges Firewalling ist mir sympatischer als ein NAT-Rumgewichse.
    Und ein weiterer Vorteil ist, dass man kein ZeroConf oder "NetBios what ever" braucht um ein LAN ohne DHCP-Server zu machen, wie ich auch in meinem vorherigen Post bereits geschrieben habe. Die "Automatische IP" beinhaltet nämlich die MAC-Adresse.

    @ martin: das ist die Portierung von v4 auf v6. Es kann ein Gerät im LAN eine v4, eine v6 oder eine v4 und eine v6 Adresse haben. Wenn ich ein Gerät habe, dass nur v6 kennt, dann einen v6-Router und dann ein Gerät, dass nur v4 kennt, dann muss ich das ja auch irgendwie adressieren können, ansonsten müsste die Umstellung von allen Geräten weltweit gleichzeitig stattfinden. Mit einem v6-Router kann ich also weiterhin die v4-Adresse von vb-paradise.de anpingen.
    @Mad Andy
    Rein über IPv4 lässt sich ein Nutzer nicht identifizieren, die wechselt schließlich oft (von statischen IPv4 abgesehen). Das der Provider einer Einwahlzeit-zugewiesene IP Adresse Liste besitzt ist klar, nur da, wie du selber festgestellt hast, für Informationen aus der besagten Liste rechtliche Mittel anwenden muss, ist man faktisch im Internet nicht über IP identifizierbar. Das mit dem DHCP lässt sich dann auch nur realisieren, wenn mehr als eine IPv6 Adresse zugewiesen wird.

    Ein weiteres Problem bei der Umstellung ist die mangelnde Unterstützung IPv6 Sockets. Dabei beziehe ich mich jetzt nicht auf Standardsoftware wie z.B. Browser, sondern auf spezielle Unternehmenslösungen oder ähnlichem. Da noch ausreichend IPv4 Adressen (zumindest in Europa und Amerika) vorhanden sind, wird es halt nicht für notwendig erachtet die Netze umzustellen.
    Das ist Sache des Providers. Es wird sicherlich einige Provider geben, die weiterhin DHCP-Adressen vergeben. Und abgesehen davon gehört die IP-Adresse nicht dir, sondern deinem Provider. Bei einem WhoIs o.Ä. findet man also auch bei IPv6 nicht heraus, wer du bist. Bis zu den rechtlichen Mitteln ist der Nutzer der v6-Adresse also genauso "geheim".

    Das mit der fehlenden Unterstützung liegt aber oftmals an den "faulen" Firmen, die es nicht Wahr haben wollen, dass sie wo Arbeit reinstecken müssen. Ich glaube, dass sich aus diesem und ähnlichen Gründen v6 in den "privaten" Netzen (LANs) und auch SoHo-Netzwerken erst viel später durchsetzen wird als im WWW, wo bereits die ersten privaten Provider auf Doppelbetrieb umsteigen. Wir (TBT) verwenden bei unseren Geräten nichtmal IP, sondern adressieren mit einer Gerätenummer um den Konfigurations- und Programmieraufwand gering zu halten. Benötigt dann aber leider Low-Level-Zugriff (z.B. winpcap unter Windows) für Kommunikation mit dem PC. Ein Routing ist in solchen Netzen sowieso nicht gedacht, bringt also kaum Nachteile mit sich ; die kommende Generation an Geräten wird voraussichtlich IPv4 und IPv6 unterstützen um ein einheitliches System quer durch die Bank (Fernwartung, Anlagenverbund in unterschiedlichen Gebäuden, Abrufen von Tagesdaten, ...) anbieten zu können.

    Wenn man ein brauchbares OS dazwischen hat, dann hält sich der Aufwand sowieso in Grenzen.

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    @MadAndy
    Ich glaube wir haben uns Missverstanden. Natürlich kann man den echten Namen nicht durch eine IP Adresse herausfinden, da hast du vollkommen Recht, ich meinte eher die quasi "anonyme Identifikation" auf z.B. Webseiten oder ähnlichem wird erheblich erleichtert (Cookies kann man ja deaktivieren). So lässt sich bei der Kombination mehrerer Dienste bei einer statischen IP ein genaues Persönlichkeitsprofil erstellen. Persönlich favorisiere ich IPv6 dennoch.

    Die Firmen stellen sich die Frage "Ist es jetzt notwendig Geld in eine IPv6 Umstellung der Produkte zu investieren?" und bekommen als Antwort "Nein, jetzt ist es noch nicht notwendig.". Warum sollten sie also Geld in etwas "überflüssiges" investieren? Es muss also ein Anreiz geschafft werden.