Technisches Gymnasium (Mit Fächern Informatik)

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von mrwebber.

    Technisches Gymnasium (Mit Fächern Informatik)

    Hallo Leute,
    ich bin derzeit in der 9. Klasse in einem normalen Gymnasium(Baden Würtemberg). Ich habe mir überlegt, nächstes Jahr aufs technische Gymnasium zu wechseln. Aber dazu habe ich noch ein paar Fragen an euch:
    -Welche Fächer hat man mehr, welche weniger, als im normalen Gymnasium?
    -Wie klappt der Umstieg?
    -würdet ihr das technische Gymnasium weiterempfehlen?
    Ich war auf einem Technischen Gym. in Hessen.

    Bei mir fielen die Fächer Musik und Bio weg.
    Nach der 11. dann noch Chemi oder Physik.

    Da ich in der Fachrichtung Informationstechnik war hatte ich zusätzlich 6-8 Stunden Informatik pro Woche ( 2 VB, 2 C++ (bzw. Pascal), 2 Internet (Java, html), 2 Hardware)
    There is no CLOUD - just other people's computers

    Q: Why do JAVA developers wear glasses?
    A: Because they can't C#

    Daily prayer:
    "Dear Lord, grand me the strength not to kill any stupid people today and please grant me the ability to punch them in the face over standard TCP/IP."
    wenn du nach dem Gymnasium die Lehre machen willst zum informatiker (wenn du die fachrichtung hast) hast du vorteile gegenüber einen "normalo". beim Studium denke ich aber dürfte es recht... nicht viel bedeuten. nur dein anfänglicher Lernaufwand dürfte etwas geringer sein als bei Leuten die neu einsteigen.
    Auf jeden Fall wechseln!

    Ich habe auch nach der 9. Klasse zum TG mit IT-Profil gewechselt (Baden-Württemberg) und es hat sich richtig gelohnt!
    Mittlerweile habe ich ein Duales Studium in IT begonnen ...

    Vorteile:

    * VIEL weniger Stress und fast keine Hausaufgaben, da das Niveau hauptsächlich auf Realschüler angepasst ist und erst langsam steigt (aber immer unter dem des Allgemeinbildenden bleibt, würde ich sagen)

    * Da das Niveau etwas niedriger ist, wird dein Schnitt etwa 0.5 Noten besser. Hat sich bei mir bestätigt. In der 9. war mein Schnitt 2.0, im Abi am TG hatte ich dann 1.5 - und ich habe weniger gelernt als zuvor. (Das ist keine Aufforderung, nach dem Wechsel nicht mehr aufzupassen und zu lernen - aber das kommt von selbst mit dem Interesse) Außerdem ist IT das absolute Hauptfach. Dh. es hat sehr sehr stark in den Abiturschnitt gezählt. Da hatte ich aufgrund meines Interesses nichts zu lernen und 14 von 15 Punkten. Das hat meinen Schnitt auch mühelos gepumpt

    * Interessante Fächer! IT war mein absolutes Lieblingsfach. Habe im Gespräch mit Leuten von anderen TGIs zwar erfahren, dass jedes TGI etwas andere Themen behandelt, die wichtigsten Sachen sind aber überall dabei. Habe 3 Jahre Java gehabt (immer nur volle Punktzahl in der Arbeit versteht sich^^ also wer VB kann, der bekommt das Schul-Java mit dem linken kleinen Finger hin), aber auch etwas über digitale Schaltungen und 1 Jahr lang Assambler gelernt. Ich wusste danach, wie ein Computer funktioniert (von der Platine bis hin zur Programmiersprache). Im Prinzip könnte ich nun einen Computer selbst zusammenlöten.

    * Ich habe mich auch in VB enorm verbessert, da mir durch Java z.B. die objektorientierte Programmierung gezeigt wurde

    * Großer Vorteil beim Bewerben auf ein Duales Studium, da gezielt Leute von TGIs herausgesucht werden (hatte über 1 Jahr vor dem Abi schon meinen Studienvertrag unterschrieben)

    * Coole und menschliche Lehrer, keine schreienden Fünftklässler, sondern angenehme Ruhe und überall PCs mit Internet ;)

    * Umstieg war easy: Nur nette Leute (weil das hauptsächlich fertige Realschüler waren, die ja wirklich Interesse daran haben, weiterhin zur Schule zu gehen - sie machen das ja freiwillig, eigentlich wären sie schon fertig und könnten auch mit ihrem Realschulabschluss was anfangen)

    Nachteile:

    * Verlust der Klassenkameraden

    * Verlust von sprachlichen und künstlerischen Fächern (bei mir Musik, Bio, BK, Spanisch, Erdkunde/Geographie)

    * Für Mathematik einen Super-Taschenrechner (CAS) - da verlernt man jegliches Kopfrechnen und von-Hand-Umstellen einer Gleichung (wird man dann im Studium für bestraft, weil der GTR oder sogar CAS komplett verboten sind - da wird momentan noch alles von Hand gemacht)

    Für mich hat es sich glatt gelohnt. Könnte keine bessere Wahl gegeben haben :thumbsup:
    Also wenn noch Zeit ist, sehr genau anschauen - am Infotag auf jeden Fall nen Blick reinwerfen und mit den Lehrern reden.
    Wenn du IT-Begeistert bist, werden die das gleich merken bzw. gehe ich davon aus, dass dich das interessiert, weil du sonst nicht im VB-Paradise angemeldet wärst ;)

    Die Chance würde ich mir nicht entgehen lassen ...

    Gruß
    MrWebber

    Variablen über das Internet senden? [VB.NET] Universal Ticket.dll :thumbup:
    Lasse deine Programme selbstständig lernen! [VB.NET] Brain.dll
    :thumbsup:
    Abnd,

    ich überlege das auch grade. Bin zwar nicht mehr in der 9ten, aber ein berufliches Gymnasium (ich kenne da jetzt grade keine Unterschiede und bin zu faul nachzusehn')
    kommt hier auch in Frage. Mir erschließen sich allerdings zZ noch keine allzu großen Vorteile, muss man mal schauen.

    Grüße
    "Life isn't about winning the race. Life is about finishing the race and how many people we can help finish the race." ~Marc Mero

    Nun bin ich also auch soweit: Keine VB-Fragen per PM! Es gibt hier ein Forum, verdammt!
    Hallo Leute,
    ich danke für eure bisherigen Antworten.
    Ich hätte aber noch ein paar Fragen:
    -ich habe gehört, dass die Fächer Mathematik und Physik(bzw. und naturwissentschaftlichen Fächer) ausführlicher behandelt werden(bzw. jeweils eine Stunde mehr), stimmt das?
    -ich musste in der 6.Klasse für eine Sprache(Latein, Französisch) entscheiden, fallen diese Sprachen, dann weg?
    -was für einen Notendurchschnitt braucht man und werden Leute aus dem Gymnasium lieber angenommen, als Leute aus der Realschule?
    Generell sind die beruflichen Gymnasien hauptsächlich auf die Realschüler abgestimmt und soweit ich das weiß werden die Plätze auch zuerst an die Realschüler vergeben, weshalb du schon einen gewissen Schnitt mitbringen solltest. Ich zumindest habe mich letztes Jahr dagegen entschieden und bin auf meinem Gymnasium geblieben, da ich Angst hatte, dass das Niveau zu stark fällt und ich daher nicht gut genug auf das Abitur vorbereitet bin. Wenn du allerdings sagen würdest, dass du zur Zeit sowieso nicht so gut mitkommst im Unterricht, ist es sicher eine Überlegung wert. An deiner Stelle würde ich mir einfach mal die in Frage kommenden Gymnasien in deiner Umgebung anschauen und dich dort über deine Fragen informieren. Dir wird übrigens ganz sicher auch niemand den Kopf abreisen, wenn du dich mit solchen Fragen an einen Lehrer deines Vertrauens wendest oder direkt an ein technisches Gymnasium, da sich das sicherlich von Schule zu Schule auch unterscheidet.
    Ich habe gehört, dass die am TG am liebsten Gymnasiasten annehmen, bis so ca. mit einem Schnitt von 3. Dann kommen Realschüler mit nem Schnitt von 1 bis 2 und selten sogar noch Hauptschüler mit herausragenden Leistungen. Ich gebe hier aber nur wieder, was ich selber gehört habe. Ich habe aber auch noch ne Frage zu dem ganzen Zeugs (bin auch Gymnasium 9. und am Umsteigen eventuell interessiert):
    Ich bin nicht daran interessiert, später einen Job in der IT-Branche zu machen, ich strebe eher wissenschaftliche Themen an, da möchte ich dann auch das Studium machen. Hab ich dann, wenn ich aufs TG gehe, irgendwelche Nachteile? Mich würde es wirklich interessieren und von dem, was man sonst hier hört, klingt es ja ziemlich gut, jedoch scheinen hier alle, die aufs TG gegangen sind, auch einen Job in die Richtung anzustreben, was ich halt nicht tue.
    MfG Stefan
    @nafets3646
    Das kommt darauf an in welche Richtung du Wissenschaftlich gehen möchtest.
    Ich hatte auf meine Tg zum Beispiel nicht die Möglichkeit Biologie zu belegen und ich musste mich zwischen Physik und Chemie entscheiden. Als von den "wissenschaftlichen"-Fächern hatte ich neben Mathe nur noch Physik.
    Das ist aber bei den verschiedenen TG unterschiedlich. Müsste man erfragen.

    Wenn es dir um die Zulassung zum Studium geht, da hast du keine Benachteiligungen. Eventuell musst du einfach in einigen Fächern etwas mehr Stoffe nachholen wie die anderen.
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    @nafets3646
    In dem Fall würde ich prüfen wie es in dem TG deiner Wahl und diese Fächer gestellt ist.

    In meinem Fall war es ein TG in Mittelhessen.
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    Ooups. Sorry dass ich das erst jetzt sehe!
    War schon lange nicht mehr hier im Forum aktiv.

    @JDevBro:

    Also Mathematik wird in anderer Art behandelt, als am allgemeinbildenden Gymnasium.
    Und zwar bekommt man am TG einen extrem umfangreichen Taschenrechner (CAS).

    Mithilfe dieses Taschenrechners werden dann "kompliziertere Probleme gelöst". Kann man sich vielleicht so vorstellen:

    Anstatt 20 / 5 = 4 (was man im Kopf rechnen kann), wird eben 235 / wurzel(32) gerechnet bzw. eingtippt ;)
    Die Mathematik unterscheidet sich also darin, dass man mihilfe des CAS alles löst.
    Das ist Fluch und Segen zugleich, denn der CAS hilft dir Sachen ganz einfach zu lösen, die du von Hand bis zu deinem Tod nicht gerechnet bekommst.
    Andererseits verlernt man auch, Gleichungen umzustellen usw., was dann später beim Verständnis z.B. im Studium sehr Nachteilhaft ist.

    Am Ende kannst du mit deinen TG-Kenntnissen (zusammen mit deinem CAS) zwar mehr lösen als die "normalen Gymnasiasten". Dafür fehlt dir etwas der Hintergrund, also das, was der CAS intern macht.
    Im Endeffekt ist der Stoff aber der selbe, er wird nur etwas anders behandelt / gelöst.
    Da man die Mathematik aber nicht beliebig verändern kann, ist das Grundprinzip natürlich genau das selbe wie am normalen Gymnasium -> du verwendest nur den Taschenrechner und bist tausend mal schneller am Ziel.
    Logischerweise ist der CAS auch in der Abiturprüfung dann komplett in allen Teilen erlaubt. Am normalen Gymnasium hast du ja einen Teil mit und einen Teil ohne Taschenrechner.

    Bei Physik muss ich sagen, wirst du keine großen Unterschiede finden. Außer natürlich, dass du auch hier die Mathematik einfach per CAS lösen darfst.
    Bei uns war es so, dass wir für die Abiturklassen (12. und 13.) nur zwischen Physik und Chemie wählen mussten. Beides ging nicht. Ich habe Physik gewählt.

    Also bei uns war es so: Es gibt grundsätzlich nur Englisch und Französisch. Wer davor bereits mindestens 3 Jahre (ein bestimmtes Niveau) Franzöisch hatte, der hatte ausschließlich Englisch (war bei mir der Fall, da ich bereits 5 Jahre franz. hatte). Alle anderen (also unter 3 Jahre "Erfahrung") mussten verpflichtend Französisch dazu nehmen (und hatten dann auch 4 Stunden mehr die Woche :D).
    Im Abi kann man sich dann glaub ich zwischen Englisch, Franz und Deutsch entscheiden. Bei mir konnte ich mich natürlich nur zw. Englisch und Deutsch entscheiden, da ich am TG ja kein Franz mehr hatte.

    Ich hoffe, die Antwort kommt nicht zu spät!

    Und wenn es um's Thema STUDIEREN geht:

    Beim Dualen Studium hast du klare Vorteile / Argumente im Vorstellungsgespräch, wenn du sagen kannst "Im Gegensatz zu den anderen Bewerbern war ich auf einem TG, speziell mit Schwerpunkt IT!".
    Hab das Studium bei einem deutschen Premium-Fahrzeughersteller glatt beim ersten Gespräch bekommen.

    Jetzt nach ein paar Wochen studieren merkt man allerdings, dass man ohne seinen CAS so ziehmlich aufgeschmissen ist in der Anfangsphase. Man muss sich wieder daran gewöhnen, alles von Hand zu machen. (Was aber auch sinnvoller ist)

    Man kann also schon sagen, dass man dann am Anfang des Studiums mehr nachholen muss als die von normalen Gymnasium.
    Das ist mit etwas ehrgeiz aber auch schnell überstanden.
    Außerdem hast du einen klaren Vorsprung wenn es um IT-Fragen geht. Da hast du dann nämlich schon (zumindest in Süddeutschland*) eine sehr, sehr gute Basis und ein erweitertes Grundverständnis in vielen Gebieten.

    Freundlicher Gruß

    *ich kenne auch jemand aus Norddeutschland, TG für Informatik. Die haben nix gescheites gelernt, einfach nur niveaulos im Vergleich zu unseren Aktivitäten

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