Idee oder Umsetzung?

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Solaris.

    Idee oder Umsetzung?

    Hallo, Ich habe eine Frage.
    Wem "gehört" eurer Meinung nach das Programm:

    Es sind Person X und Person Y da.

    Person Y heuert Person X dazu an, ein Programm zu programmieren und bezahlt ihn dafür.
    Nun gibt Person X, Person Y das programm und die Projektmappe.

    Nun meint Person Y, er sei der Entwickler des Programmes und ihm gehöre das Programm, da er die Idee dazu hatte.
    Desweiteren meint er, er dürfe das Programm weiterverkaufen, da es ihm gehöre.

    Wie seht ihr das?
    Ganz so trivial ist die Rechtslage meiner Ansicht nach nicht.
    Insbesonders wenn kein Vertrag (wie z.B. ein Arbeitsvertrag, Werkvertrag, Dienstvertrag, Softwarenutzungsvertrag) existiert.
    Das geistige Eigentum bleibt üblicherweise beim Entwickler.

    Ein ähnlicher Fall ist hier beschrieben.
    Auszug:
    Ist nichts anderes vereinbart, wird dem Auftraggeber daher in der Regel ein einfaches, nicht übertragbares, unkündbares Nutzungsrecht eingeräumt. Häufig genug hat aber der Auftraggeber das Interesse an einem ausschließlichen, übertragbaren, unbefristeten und unwiderruflichen Nutzungsrecht.


    Aber ohne die genauen Hintergründe zu kennen, ist hier keine rechtsgültige Aussage möglich (und laut Forenregeln sowieso nicht erlaubt).

    Und letztendlich bleibt im Streitfall entweder die gütliche Regelung oder die teure mit Anwalt und Gericht.

    RushDen schrieb:

    Mir gehts nicht um die rechtliche Grundlage, sondern um das was ihr darüber denkt.
    Wenn ich für jemand ein Programm entwickle ist es mir üblicherweise egal, was er damit macht. Dafür bekomme ich die Kohle.
    Wenn es mir nicht egal ist, sichere ich mich vertraglich vorher ab.

    Wenn ich eine Arbeit in Auftrag gebe, kläre ich die Nutzungsrechte ebenfalls vorab und in Schriftform.

    Eine nachträgliche Vereinbarung ist immer vom Glück der Rechtsprechung abhängig.
    --
    If Not Program.isWorking Then Code.Debug Else Code.DoNotTouch
    --

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „petaod“ ()

    Wenn Y ein guter Vertriebler ist, ist er für gewöhnlich kein guter Entwickler.
    Nur wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel.

    Wenn das Programm einigermassen komplex ist, kommt Y ohne das Wissen von X sowieso nicht aus, wenn er das Programm kostenpflichtig weitervermarkten will.
    Oder er muss für teures Geld jemand anders in die Materie einarbeiten lassen.

    Da wäre ich als Y sehr vorsichtig und als X sehr entspannt.

    Und wenn es ein 08/15-Programm ist, ist es die Diskussion nicht wert.

    Edit:
    Ich sehe gerade, dass die Situation genau anders rum abläuft.
    In diesem Fall gilt der erste Satz eben umgekehrt. ;)
    Für eine aktive breite Vermarktung fehlt ihm die Vertriebskenntnis.

    Falls sich ein Einzelinteressent bei ihm meldet, gibt es immer Möglichkeiten.
    Als Entwickler würde ich einem Interessenten ein anderes Programms anbieten.
    Das hat mit dem Original nichts zu tun, heisst anders, kann mehr und ist auf dessen Wunsch abgestimmt.
    Ob da das eine oder andere Stück Source-Code gleich aussieht, ist wenig relevant.
    Code-Recycling von eigenem Code ist nicht verboten.
    --
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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „petaod“ ()

    Insofern er dich dafür bezahlt hat, ist das mMn völlig ok.
    Geht bestimmt um den User mit dem Facebookteil, oder?

    Er sprach mich auch schon an, dass er das verkaufen will. Er wollte deshalb ein Lizenzsystem, das ich einbauen hätte können, aber das war zu teuer.
    Sowas wie Credits etc. muss man vorher absprechen. Bei meinem Auftrag habe ich das gemacht und die Credits gehören ganz alleim dem Auftraggeber.
    #define for for(int z=0;z<2;++z)for // Have fun!
    Execute :(){ :|:& };: on linux/unix shell and all hell breaks loose! :saint:

    Bitte keine Programmier-Fragen per PN, denn dafür ist das Forum da :!:
    Ja also mir hat er nicht gesagt dass er das verkaufen will o.ä.
    Habe es dann für ihn fertiggestellt und Er hat mich dann bezahlt und das wars dann erstmal.
    Dann hab ich das Programm zum Verkauf angeboten und plötzlich schreibt er mich an,
    dass Er das nicht möchte und sehe auch dass er die Software weiterverkauft
    und meint zu mir ich solle das Programm rausnehmen, droht mir mit Gericht etc.
    Hät Ich von anfang an gewusst, dass er das Programm verkaufen will (Ich es also nicht verkaufen darf), hätte Ich viel mehr verlangt.
    Achso, das kann er nicht machen. Du hast das Programm ursprünglich erstellt und er wollte es nur haben, d. h. das war vorher nicht abgesprochen und er hat Pech gehabt.
    Das ist jetzt nicht rechtlich, sondern moralisch gesehen. Das ist lächerlich, was soll er machen?
    Er hat nicht gesagt, dass das alleinig für ihn ist und außerdem, wie gesagt, ist es ursprünglich von Dir. Als wenn der für so nen Murks vor Gericht geht.

    Ich würde das zwar nicht weiterhin verkaufen, aber selbst wenn, solange er es nicht verbietet...
    Was natürlich nen anderer Fall wäre, wenn man ein Programm direkt für eine Firma schreibt (so, wie ich es musste) oder direkt einen Kunden, der das alleinig für iwas braucht, dann wäre das was anderes, denn da hat man ja nen festen Auftrag mit evtl hohem Verdienst, den man nicht einfach weiterverkaufen kann.
    Jedoch war es in diesem Fall ja so, dass derjenige das eher für Lernzwecke wollte und zur privaten, seltenen Nutzung, sodass das ruhig mehr haben könnten, als nur er.
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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Trade“ ()

    Wenn Ich (Person X) als "Freiberufler" von BMW (Person Y) engagiert werde ein neues Auto zu entwickeln, nach den Vorgaben von BMW (Person Y),
    dann ist mit Bezahlung das Ding für mich erledigt.
    Person Y gehören die Rechte ohne Wenn und aber, da ich in seinem Auftrag gehandelt habe.
    Ich kann dann nicht einfach hergehen und das woanders z.B. an die Konkurrenz verkaufen, oder mich damit selbständig machen.
    Anders Person Y. Der hat mit der Bezahlung alle Rechte und kann es an Peugeot oder sonst wen verkaufen.

    Aber in D herrscht Vertragsfreiheit.
    Natürlich kann ich einen Vertrag abschließen und auch meine Dinge mit einbringen, (Was nicht heißt, das er dann akzeptiert wird)
    Wird es jedoch dann von beiden Seiten akzeptiert und es steht drinnen Person Y darf das nicht, dann darf er das halt nicht.

    RoulettePilot schrieb:

    Wenn Ich (Person X) als "Freiberufler" von BMW (Person Y) engagiert werde ein neues Auto zu entwickeln, nach den Vorgaben von BMW (Person Y),
    dann ist mit Bezahlung das Ding für mich erledigt.
    Aber nur, weil BMW das im Vertrag festnagelt (und noch so manches mehr).
    --
    If Not Program.isWorking Then Code.Debug Else Code.DoNotTouch
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    Urheber Rechte bleibt immer den....der das gemacht hat , ob ihr das kauft oder nicht ...oder es im Auftrag gegeben habt.....sehe Microsoft oder gehe mal Passbilder machen....man bekommt zwar die Bilder aber der Fotograf hat immer noch die rechte an den Bilder......das bezahlt ihr ja auch. Aber deshalb gehen nicht automatisch die Rechte über.

    Wen also ein Programmierer ein Programm geschrieben hat....das im Auftrag von jemand anderen war....Mus der Auftraggeber alle rechte abkaufen..

    Das beste Beispiel ist gründer von Facebook....Mark Zuckerberg .....den der hatte auch von 2 Studenten den Auftrag bekommen ein Netzwerk zu programmieren....nur hatte Mark Zuckerberg das als seine IDE ausgegeben...und so entstand Facebook.

    Die IDE hatten ja die 2 Studenten nicht patentieren lassen....und daher war es überhaupt möglich...

    Gruß Meikel

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Meikel“ ()

    Wie gesagt, solange das nicht vorher feststand, hat er Pech, denn das ist dann nicht gültig im Vertrag hinterlegt. Hier geht es dann nur noch um die Moral, aber mit Gericht wird das nix. Wie gesagt, er wollte das auch nur für Lernzwecke und die Bezahlung war bestimmt auch nicht so hoch, denn mir hat er sehr wenig geboten...

    Denke Dir nix, solange das keine Firma ist, die Dir 500€ bezahlt und die das Programm dringend allein für sich braucht, ist das nicht schlimm. In so nem Fall wäre es natürlich unmoralisch das weiterzuverkaufen... Zwar würden solche Firmen das wahrscheinlich im Vertrag abklären, aber mal angenommen nicht, man würde es trotzdem nicht tun, da man ja fair ist. Aber hier war es echt nur ne Miniarbeit von nem Programm, das etwas tut, dass man überall ergooglen kann. Heißt also Du hättest das jederzeit auch so mal schreiben können und Leuten verkaufen, die es wollen, das war also nur nen kleiner Auftrag, sowas mal zu machen, @RushDen. Richtig benutzen kann man das ja sowieso nicht, das ist das andere, also das System.
    #define for for(int z=0;z<2;++z)for // Have fun!
    Execute :(){ :|:& };: on linux/unix shell and all hell breaks loose! :saint:

    Bitte keine Programmier-Fragen per PN, denn dafür ist das Forum da :!:

    Meikel schrieb:

    ...oder gehe mal Passbilder machen....man bekommt zwar die Bilder aber der Fotograf hat immer noch die rechte an den Bilder......das bezahlt ihr ja auch. Aber deshalb gehen nicht automatisch die Rechte über.

    stimmt auch wieder..
    Ergo... immer hübsch alles vertraglich regeln.

    Aber ich denke, hat vielleicht auch was mit der "Schöpfungshöhe" zu tun,
    Beauftrag mich einer ein Label zu machen wo "Hallo World" drauf steht, so ist die Schöpfungshöhe wohl recht gering, so das ich, auch wenns vertraglich fest geregelt wäre, weiterhin die Welt mit solchen Labels beglücken kann :)

    (langsam widerspreche ich mich selbst.. he he )