Ehrliche Meinung. Dein Computerfachmann ist kein Fachmann. Der will dich nur Abzocken. Mit Unwissenheit der Leute kann man halt gut Geld machen. Das mal eine HD/SSD oder ein RAM-Riegel defekt ist, kann passieren. Aber die Behauptungen deines angeblichen Fachmann sind an den Haaren herbei gezogen. Auch alles andere ergibt keinen Sinn und ist großer Käse.

Puh. Wo soll ich da bloß anfangen.

Vielleicht mal vorweg: ich bin mit einem (noch-)Nebengewerbe selbstständig und biete neben Programmierarbeiten ebenfalls Systemwartung und ich baue Custom-PCs für alle möglichen Einsatzzwecke.
Wenn ich mir sowas leisten würde, dann hätte ich wahrscheinlich nicht nur (noch) weniger Kunden, sondern auch einen Sachverständiger/die Kammer am Hals...

Ich versuche das Ganze mal durchzugehen. Ich hoffe das wird nicht zu wirr.

Cheffboss schrieb:

Ich habe mir einen Computer gekauft und beim ersten Start gab es einen Bluescreen.

Kann man passieren. Sollte selbstverständlich nicht. Wenn man bei einem "Fachmann" einen Computer kauft, dann wird dieser vorher geprüft!
Ich kann natürlich nicht für jeden in der Branche reden, aber jeder von mir gebaute Rechner wird mit Linux und einem Standard-Windows-Image auf Herz und Nieren geprüft, bevor das System verschickt wird.

Hierzu zählen u.a. Memtests, Performancetests auf CPU/GPU-Ebene und auch der Festspeicher wird auf vollständige Funktion geprüft. So erwarte ich es von anderen auch.

Cheffboss schrieb:

Weil der Computerfachman mir gesagt hat, der Computer läuft jetzt gut und der Fehler anscheinend behoben war.

Wenn bei solchen wagen Aussagen keine Beweise bei sind, dann fordere diese ein. Was genau hat er getan um den Fehler zu finden und zu beheben?
Mit so einer Aussage kann man nichts anfangen und der Rechner sollte vor Ort bleiben, bis eine genaue Aussage getroffen werden kann.

Cheffboss schrieb:

(Hier war mein Fehler, ich hatte jetzt sofort reklamieren sollen)
Aber weil ich der Aussage geglaubt habe, fing ich dann an
die Software die man benötigt zu installieren.

Soweit auch nicht schlimm von dir. Als Kunde sollte man auch dem glauben können, was ein Fachmann/eine Fachfrau zu sagen hat.

Cheffboss schrieb:

Tausende verschiedene Fehlermeldungen und Bluescreens.

Hier wäre natürlich ein kleiner Ausschnitt gut, dass man schauen kann, ob der Verkäufer das mit einfachen Mitteln hätte erkennen können, was da los ist.

Cheffboss schrieb:

Deshalb ging ich wieder zum Computerfachmann und habe gesagt das ich vermute das die Fehler mit dem Arbeitsspeicher zusammenhängen.
Sobald der alte Arbeitsspeicher getauscht worden ist, könnte man das System wieder hochfahren und war auf dem Desktop.

Klassicher Fall, dass nur die Software "geprüft" wurde.

Oft genug (auch bei großen Firmen!) läuft eine Diagnose folgendermaßen ab:
Rechner einschalten:

• Kommt Bild?
• Wird ein OS gefunden?
• Bootet das OS?

Wenn mindestens einer dieser Fragen mit "Ja" beantwortet werden konnte, gibt's kein Problem und der Kunde darf wieder rätseln.

Cheffboss schrieb:

Da der Computerfachmann an den Tag wenig Zeit hatte.

Dann bleibt der Rechner nunmal so lange dort, bis er Zeit hat. Und dafür zahlst du als Kunde auch keinen Cent mehr, wenn er es vorher nicht geschafft hat.

Cheffboss schrieb:

Der Computerfachman hat versucht mir die Schuld an den Fehlern zu geben. Er sagte ich habe etwas falsch installiert und eingestellt.

Spätestens hier sollte man merken, dass es sich hierbei nicht um einen Fachmann handelt, sondern um jemanden der glaubt er kennt sich mit der Materie aus weil er 1986 an einer C64 rumgedaddelt hat.

Cheffboss schrieb:

bin Programmierer und Junior Penetration Tester.

Verstehe mich bitte nicht falsch, aber das heißt nichts.

Ein Programmierer muss lange keine Ahnung vom darunterliegenden Betriebssystem (oder andere) Ahnung haben, geschweige denn von der Hardware.
Auch Pentesting hat nichts mit irgendwelchen Fehleranalysen zu tun, sondern v.a. zu schauen, ob irgendwelche leicht zu kackenden Ports offen sind, oder installierte Software mit Müll zuzuschmeißen, bis ein Fehler auftaucht, der eine Sicherheitslücke darstellt.

Alles gut und schön, dass du das bist. Aber genau wie ich mich mit Motoren und Fahrzeugen auskenne, möchte ich dennoch dass ein Meister sich mein Auto anschaut, wenn ich mir unsicher bin.

Cheffboss schrieb:

Jedenfalls jetzt kommt der Hammer an der Geschichte!

Der Hammer war schon, dass du hier einen völlig unqualifizierten Menschen als "Fachmann" gekennzeichnet hast.

Cheffboss schrieb:

Zuerst hat er gesagt, soll ich von Windows 11 wieder auf Windows 10 wechseln. OK, das kann man vielleicht noch verstehen.

Macht keinen Unterschied. Windows 11 ist auch nur Windows 10 under the hood, mit einer geänderten Shell und minimalen Änderungen am Boot-Prozess. Kernel und Laufzeiten sind weitestgehend gleichgeblieben.

Cheffboss schrieb:

Er meint Windows 10 ist besser, weil das andere noch nicht lange genug auf dem Markt ist.

Auch hier: solche Aussagen beweisen, dass man vom Tuten und Blasen keine Ahnung hat - und auch, dass du dir besser einen neuen Fachmann suchen solltest.

Windows 11 ist seit über zwei Jahren auf dem Markt und hat div. Updates und Patches bekommen. Diese Aussage - genau wie bei Vista - kommt von Menschen, denen das OS aus [Gründen] nicht gefällt und sie es deshalb schlecht reden.

Cheffboss schrieb:

Dann wollte ich wissen wieviel es kostet.
Er könnte mir keinen aktuellen Preis mitteilen.

Du hast den Rechner bei ihm gekauft (nehme ich an) und bereits eine Reparatur (eigentlich im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung) beauftragt. Da düften für dich gar keine Kosten anfallen.

Cheffboss schrieb:

Deshalb habe ich dann Zuhause gleich „Windows 10 Pro 64bit“ installiert.

Spricht nichts gegen, kann man ruhig mal probieren - auch wenn MS den Support mittelfristig einstellen wird.

Cheffboss schrieb:

Dann sagte er, dass es meine Schuld war.

Cheffboss schrieb:

Auch im Task Manager waren noch 32 Bit Prozesse.

Cheffboss schrieb:

Er meint auf einen 64bit System haben keine 32bit Prozesse zu suchen.

Diese Aussagen machen mich ehrlich gesagt fast sprachlos. Menschen wie dieser sollten diese Art Geschäft nicht führen dürfen.

Cheffboss schrieb:

Soweit ich informiert bin ist eine 64 bit Architektur Abwärtskompatibel.
Das bedeutet das man auch 32bit Prozesse ausführen darf!

100% korrekt bei Intel/AMD x86_64. AMD64 ist eine Erweiterung von Intel's x86-ISA, die abwärtskompatibel ist. Fast alle Intel/AMD-Prozessoren können trotz ihrer 64-bit Natur Anweisungen aus dem 32-bit ISA ausführen. Hier gibt's Ausnahmen, aber nicht im Consumer/Prosumer Bereich.
Da reden wir über den Embedded-Bereich.

Cheffboss schrieb:

Wenn es nicht so wäre, dann wäre bestimmt 90% der Software nicht mehr verwendbar.

Ebenfalls korrekt. Das ist ein für Microsoft ebenfalls sehr wichtiges Thema. Windows ist seit eh und je abwärtskompatibel und da setzt Microsoft drauf. Du kannst sogar auf 32-bit Versionen von Windows 16-bit Anwendungen ausführen. 64-bit Windows kann das seit Windows 10 allerdings nicht mehr (so einfach).

Cheffboss schrieb:

Deshalb habe ich den internen Windows Schutz verwendet!

Völlig legitim zu tun. Der Microsoft Defender ist nicht der beste Schutz, aber definitiv ausreichend, solange man nicht auf jeden grünen Downloadbutton im Internet klickt.

Cheffboss schrieb:

Als der Computerfachmann geprüft hat, welche Software ich installiert habe.

Cheffboss schrieb:

Weil diese anscheinend, für die Bluescreens verantwortlich sind.

Das ist eine unfundierte Aussage. Der hat deinen Rechner nicht geprüft. Entsprechend haben solche Aussagen nichts in euren Unterhaltungen zu suchen. Ganz einfach.

Ein Fehler im Arbeitsspeicher kann binnen Minuten (meistens) von memtest86 gefunden werden.

Cheffboss schrieb:

Da ich auf den Computer „Google Chrome“ verwenden möchte.

Geht ihn nichts an. Und wenn du Maxthon verwenden willst. Muss er nicht gut finden, aber akzeptieren.

Natürlich darf er dir seine Gründe nennen, warum er was anderes nutzt, aber das hat letzten Endes keinen Einfluss auf dich.

Cheffboss schrieb:

Und mit MS Edge im Internet surfen soll.

Was nur Chromium mit Bing ist.

Cheffboss schrieb:

Ich habe gesagt das ich ein Update machen möchte.

Cheffboss schrieb:

Dazu sagte er sofort, dass man das nicht braucht!

Cheffboss schrieb:

Wenn das System stabil läuft, ist das unnötig.

Cheffboss schrieb:

Weil neue Updates auch wieder Probleme machen können!

Außer es gibt bestätigte Fehler oder angebrachte Zweifel an einzelnen Updates (die zwischendurch vorkommen), gibt es keinen Grund, nicht zu updaten.
Selbst wenn das System instabil läuft, rollt man die Updates zurück und macht mit seinem Leben weiter. Windows wird sich um den Rest kümmern.

Cheffboss schrieb:

Aber ich kenne mich mit IT-Sicherheit aus, und bin selber Programmierer und weiß wie wichtig Updates sind!

S.o.

Cheffboss schrieb:

Ich möchte noch etwas erwähnen, als der den Arbeitsspeicher ausgebaut hat. Und den neuen eingebaut hat, sagte er nun wären die Daten vom alten Arbeitsspeicher, immer noch auf diesen.

Cheffboss schrieb:

So weiß ich informiert bin, wird der Arbeitsspeicher beim Herunterfahren wieder entleert.

Einfach nur ein weiterer Indiz dafür, was das eigentlich für ein Volltrottel ist. Entschuldige bitte die Aussprache, aber netter wird's für ihn nicht.

Arbeitsspeicher (D-RAM) besteht aus Kondensatoren. D-RAM muss sogar regelmäßig (Millisekundenbereich) aufgefrischt werden, weil die Kondensatoren sonst ihren Spannungswert verlieren.
S-RAM arbeitet etwas anders. Das wird auch NVRAM (Non-volatile RAM) genannt. Es verhält sich ähnlich wie Flash-Speicher oder EEPROMS und behält auch ohne Spannungsversorgung die Daten.

Dein PC arbeitet garantiert nicht mit S-RAM.

Cheffboss schrieb:

Was meint Ihr dazu?

Was ich dazu meine ist dass das ein Mensch ist, der seinen Laden schleunigst abgeben sollte und/oder mal wieder eine Schulung machen sollte.

Nach deinen Aussagen hier, traue ich dem nicht weiter, als ich einen 40-Tonner werfen kann.
Such dir einen neuen Computer-Fritzen der auch Ahnung von dem hat, was er da tut.

Ich würde sogar versuchen, dass du deine Kohle zurückbekommst.

Cheffboss schrieb:

Er meint Windows 10 ist besser, weil das andere noch nicht lange genug auf dem Markt ist.

Den selben Unsinn schreiben auch viele Computer-"Fachseiten". Ich habe Windows 11 schon länger. Aber noch nie Probleme damit. Auch die ganzen im Internet beschriebenen Probleme, wie "Drucker druckt nicht mehr" oder nicht mehr funktionierende USB-Peripherie, kann ich nicht nachvollziehen. Das größte Problem ist "Fehler 50".

Cheffboss schrieb:

Mir wurde dann noch gesagt, dass ich Programme installiert habe die nicht für Windows 11 kompatibel sind.

Nur weil ein Hersteller seine Software nicht mit "Kompatibel mit Windows 11" deklariert, heißt das nicht, dass es nicht unter WIndows 11 lauffähig ist oder in Windows 11 Systemstörungen verursacht.

Cheffboss schrieb:

Bei der Sicherheitssoftware ist das mit den 64bit richtig.

Würde ich nicht so pauschal unterschreiben.

Cheffboss schrieb:

Und mit MS Edge im Internet surfen soll.

Meint der das ernst?

Cheffboss schrieb:

Waren die Informationen die ich bekommen habe richtig?

Nein. Aber eine nette Geschichte zum Lachen.

siycah schrieb:

Wenn ich mir sowas leisten würde, dann hätte ich wahrscheinlich nicht nur (noch) weniger Kunden, sondern auch einen Sachverständiger/die Kammer am Hals...

Und viele Lacher hättest Du dann auch.

Mich würde noch interessieren, warum das Gerät jetzt funktioniert, in den obigen Nachrichten hab ich darauf keine Antwort gefunden. Oder ist es einfach nur weil Windows 10 dort funktioniert und Windows 11 nicht?

Dieser "Fachmann" ist ein komplettes Aloch, soviel steht fest. So wie ich es lese ist offensichtlich, dass er keinerlei Ahnung von irgendwas hat, und weil er das so natürlich nicht sagen oder zugeben kann, macht er dich zum Verursacher des Problems. Ziemlich asoziales Verhalten. Das Geld würde ich definitiv zurückfordern, sowas geht nicht. Und ne Anzeige hinterher, sonst macht der Typ bei seinen nächsten Opfern mit derselben Masche weiter - überleg dir gut ob das für dich ok ist, für mich wär's das nicht.

Mit Unwissenheit der Leute kann man halt gut Geld machen.

Dazu möchte ich anmerken, dass das per se erst mal keinesfalls ein negativer Umstand ist. So funktioniert ein Geschäft, man beauftragt andere gegen Geld mit etwas, das man selbst nicht machen kann oder will - ganz normal, so funktioniert es eben.
-> Das setzt aber voraus, dass man ein gewisses Maß an Qualifikation hat, um den Auftrag zu übernehmen - was hier offenbar nicht der Fall ist. Und alles andere wäre simpel und einfach ein Betrug, man begeht faktisch ein Verbrechen. Oberflächlich erkenne ich hier mindestens Vertragsbruch und Täuschung. So wie du schreibst, fischt dieser "Fachmann" ja selbst im Trüben. Wenn er eine Aussage tätigt (z.B. "das Problem wird verursacht durch [Arbeitsspeicher|Betriebssystem|Google Chrome|Teamviewer|...]") muss es dafür ja eine technische Begründung geben. Als Kunde darfst du von einem Spezialisten den du für eine Sache beauftragst ja erwarten, dass alles was er dir sagt auch richtig ist, und dass Behauptungen aufgrund fundierter Analysen getroffen werden, die nachweislich sinnvoll sind. Und man ist ja kein Vollidiot und bezahlt jemanden für ein Verbrechen, oder?


Link

RAM kann immer mal kritisch sein. Ich erinnere mich noch an eine Aussage in einem Computerladen.
"RAM" wird immer umgetauscht." Manchmal braucht es eine andere Charge vom Speicher oder wenn
es kurios werden soll, dann gehen auch andere Riegel aus der gleiche Charge.

Cheffboss schrieb:

Also nach dem RAM wechsel, habe ich dann Windows 10 installiert.
Wie der Computerfachman gesagt hat.

Du hast zwei Variablen verändert. Danach ist eine Aussage sowieso unmöglich. Immer nur eine Variable ändern.
Aber ja, es wird ein HW-Defekt sein und nicht wie der meinte, die Software die du installiert hast. Und Win11 wird es auch nicht gewesen sein.
So wie das hier im Thread bereits erwähnt wurde.